Otto Piene einfach nur einen Künstler zu nennen würde ihm nicht gerecht. Er war nicht nur ein Visionär der Kunst, der sich durch außergewöhnliches Talent auszeichnete, sondern ein Mann mit neuen Ideen, klaren Vorstellungen und dem Wunsch die Kunst intellektuell, historisch und wissenschaftlich einzuordnen und weiterzuentwickeln. Pienes Werke sind sehr unterschiedlich, ihre Entstehungsgeschichten oft einzigartig und doch verfolgen sie ein durchgängiges Ziel. Die Dunkelheit durch Kunst zu besiegen war sein Traum und das Ziel seiner Arbeiten. Dafür experimentierte er schon 1960 mit Multimedia-Installationen, inszenierte später Sky Events und nutzte Spuren verbrannter Farbe in seinen Feuerbildern.
Das Leben von Otto Piene
Otto Piene wurde am 18. April 1928 in Laasphe in Westfalen geboren und studierte nach dem Abitur Malerei und Kunsterziehung an der Akademie der Bildenden Künste in München und der Kunstakademie Düsseldorf. Später schloss er einen Studiengang in Philosophie an der Universität zu Köln mit dem Staatsexamen ab. Lehrtätigkeiten an Universitäten führten ihn in die USA, wo er unter anderem an der University of Pennsylvania und am Massachusetts Institute of Technology als Universitätsprofessor lehrte. Neben seiner Kunst und seiner Lehrtätigkeit war Otto Piene bereits 1958 ein Mitbegründer der Düsseldorfer Künstlergruppe ZERO die die Kunst vom Ballast des 2. Weltkrieges befreien wollte um eine Stunde Null der Kunst zu ermöglichen. Aus dieser Bewegung ging im Jahr 2008 die ZERO foundation in Düsseldorf hervor.
Die Werke von Otto Piene
Otto Piene gilt als ein Pionier der Licht- und Feuerkunst und wurde mit seinen Sky-Art-Aktionen berühmt. Sein Lichtballett und andere lichtkinetische Arbeiten haben neue Kunstformern geschaffen und geprägt. Daneben hat er auch als Maler, Grafiker, Autor und Multimediakünstler neue Maßstäbe gesetzt, die seine ästhetischen Ideale, Ideen und Vorstellungen in der Kunst ausdrückten und seinem großen Ziel, nämlich der Überwindung der Dunkelheit durch die Kunst, näherbrachten. Seine Kunst passt dabei in keinen Rahmen, seine Bilder tragen oft keine Titel und am liebsten hat er sich mit aufsteigenden Ballons beschäftigt, die im Himmel die Skulpturen schufen, die auf der Erde nicht möglich waren.