Die letzte grosse Finanzkrise hat uns Erstaunliches offenbart, Banken, die sich nachhaltigen Anlagen verschrieben haben, kamen unbeschadet durch die Krise. Die Banken, die insbesondere auf komplexe Anlageformen mit grosser Hebelwirkung gesetzt haben, sind in schweres Fahrwasser geraten.
Das zeigt uns zwei Dinge, zum einen, dass sich Nachhaltigkeit finanziell lohnt und nicht nur etwas für ein besseres Gewissen ist, und zum anderen bieten solche Anlageformen ein hohes Mass an Sicherheit. Es ist genau diese Sicherheit, die vielen Privatanlegern heutzutage so wichtig geworden ist. Darum gehen Experten davon aus, dass nachhaltige Banken und deren Finanzprodukte einen immer grösseren Zulauf erhalten werden. Doch wie geht nachhaltiges Anlegen?
Die Definition von nachhaltigem Anlegen
Beginnen möchten wir mit einer genauen Definition, was nachhaltiges Anlegen eigentlich bedeutet.
Nachhaltige Finanzprodukte bezeichnen ein Investment in nachhaltiges, soziales, ethisches, verantwortliches und ökologisches Unternehmertum. Kurzfristige Gewinne oder möglichst hohe Renditen stehen dabei nicht im Vordergrund.
Man könnte es auch kürzer ausdrücken: Nachhaltige Investments machen die Welt ein kleines bisschen besser.
In der Vergangenheit wurden solche Geldanlagen belächelt, doch zeigt sich nun, dass deren Wertstabilität oftmals besser ist als von klassischen Anlageformen. Das hat wiederum dazu geführt, dass viele auf den Zug des Erfolges aufgesprungen sind, und der Begriff Nachhaltigkeit wurde im Folgenden das eine oder andere Mal etwas überstrapaziert. Damit es für die Verbraucher zu einer sicheren Einschätzung kommen kann, haben sich die Länder Europas darauf geeinigt, eine Art Label einzuführen.
Die ESG Kriterien
Damit auch Sie schnell erkennen können, ob es sich um eine nachhaltige Anlage handelt, gibt es die ESG-Kriterien. ESG ist die englische Abkürzung für Environmental, Social and Governance (Umwelt, Soziales und gutes Unternehmertum).
Ihre Geldanlage kann dahingehend so aufgebaut sein, dass sie Unternehmen und Projekte unterstützt, die einen Beitrag für eine bessere Umwelt, sozialeres Miteinander oder gutes Unternehmertum leisten. Was auf den ersten Blick wie eine Spende und nicht wie eine Geldanlage klingt, kann sich langfristig dennoch auszahlen.
Bei einer Anlageberatung können Sie darum Ihren Berater explizit darauf hinweisen, dass Sie gerne über solche Produkte informiert werden möchten und diese in Ihrem Portfolio halten wollen.
Wo finden wir solche Anlageberater?
Es ist in der Tat so, dass Anlageberater, die sich auf rein nachhaltige Anlageformen spezialisiert haben, noch nicht in einer solchen Fülle vorhanden sind wie die Anlagespezialisten für klassische Investments. Trotz der gezeigten Stabilität und der guten langfristigen Aussichten ist der Markt für nachhaltige Produkte für die grosse Masse noch nicht interessant genug. Kurzfristige hohe Gewinne beissen sich meist mit dem Anspruch für ein nachhaltiges gutes Unternehmertum.
Wer den Schritt wagen möchte und vollkommen auf Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung setzen will, kann das tun, indem er zu einer Spezialbank wechselt. Die Gruppe dieser Banken ist enorm angestiegen und die bekanntesten Vertreter sind die GLS Bank, die Triodos Bank oder Ethikbank. Einige dieser Banken bieten die Möglichkeit, dort nicht nur Kunde, sondern Teilhaber zu werden. Das vertieft die Verbundenheit und eröffnet den Weg, mehr Gutes mit seinem Geld zu machen.